Trafikanten Symposium auf der Feuer & Rauch
Im Rahmen der diesjährigen Feuer & Rauch Messe in der Salzburger Brandboxx fand ein Symposium statt, bei dem ein breites Themenfeld von Integration von Menschen mit Behinderung über wirtschaftliche Eckdaten des Trafikwesens bis Steuerpolitik behandelt wurde.
Vor dem Hintergrund der sozialpolitischen Zielsetzung der Monopolverwaltung GmbH, Menschen mit Behinderung zu einem wirtschaftlich eigenständigen Leben zu verhelfen, hatte Geschäftsführer Hannes Hofer Herrn Martin Essl zu einem Impulsvortrag eingeladen. Essl setzt sich ebenfalls mit seinem Zero Project Austria für die Intergration von Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Die Schwerpunkte dabei bilden die Themen Bildung, Beschäftigung, Barrierefreiheit, selbstbestimmtes Leben und politische Teilnahme. Neben der Vorstellung seines Projektes rief Essl die Trafikanten auf, ihrerseits aktiv zur Integration beizutragen – etwa durch Umbauten zur Barrierefreiheit oder durch Anstellung von Menschen mit Behinderung.
Bedeutung der Trafiken für die Gesamtwirtschaft
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion und des interaktiven Teils des Symposiums wurde auch die Bedeutung des Trafikwesens für die Wirtschaftsleistung Österreichs thematisiert. So erbringen zum Beispiel die österreichischen Trafiken in etwa einen ebenso großen Bruttowertschöpfungseffekt wie die IT-Beratungsbranche und sogar doppelt so viel wie die heimischen Tankstellen. Auch für den Fiskus haben die Trafiken einen hohen Stellenwert. Jeder dreißigste Steuer-Euro für den Bund wird durch Trafiken erhoben und abgeführt. Hervorgehoben wurde die Wichtigkeit des Tabakmonopols, um den verantwortungsvollen Vertrieb von sensiblen Genussprodukten unter Berücksichtigung von gesundheits-, sozial- und fiskalpolitischen Zielen sicherzustellen. Unter ebendiesem Aspekt des verantwortungsvollen Vertriebs sorgte in der Diskussion Frau Doktor Fischer vom Gesundheitsministerium für Aufsehen: Schwere Nikotinabhängigkeit sei eine anerkannte psychische Erkrankung und die Trafiken sollten durchaus auch als Beratungsstellen für die Süchtigen fungieren.
Aus Sicht der Monopolverwaltung GmbH ist das Tabakmonopol für die Zukunft zu erhalten und zu schützen. Die Zukunft der österreichischen Trafiken ist durch eine gezielte Weiterentwicklung ihrer Produktpalette zu sichern. Das breite Netzwerk der Trafiken stellt ein wertvolles Asset für die Regionalversorgung dar und sollte stärker genutzt und durch die Politik unterstützt werden.
Idee gut, Umsetzung fragwürdig
Kritische Worte findet Andreas Schiefer für die Umsetzung des Symposiums, auch wenn er die Idee eines solchen auf der Fachmesse an sich unterstützt. So sind für den Wiener Landesgremialobmann und Bundesobmann Stv. der Umfang sowie einzelne Vortragende und Themen des Symposiums in Frage zu stellen. Insgesamt findet Schiefer es befremdend, “dass man immer über das große Ganze diskutiert, und nicht versucht einen Fuß vor den anderen zu setzen, um zum großen Ganzen zu kommen.”
Andreas Schiefer im Original-Ton: