Trafik der Zukunft
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Monopolverwaltung GmbH, Trafikantenvertretern und dem Bundesgremium, macht sich Gedanken über die Trafikkunden der Zukunft.
Wie schaut sie aus, die Trafik der Zukunft? Welche Produkte möchten die Kunden in ihrer Trafik erwerben können? Und wer wird überhaupt künftig in der Trafik einkaufen? Diesen und anderen Fragen widmet sich eine Arbeitsgruppe von Trafikanten und der Monopolverwaltung GmbH.
Erste Informationen dazu gab es im Zuge eines gemeinsamen Gesprächs Anfang Juli mit Bundesgremialobmann Josef Prirschl, Hannes Hofer (Geschäftsführer der Monopolverwaltung GmbH), Peter Jakubitz (Innovationsmanagement und Organisationsentwicklung, MVG), Robert Freidl (WE-Landesgeschäftsstellenleiter Salzburg) sowie Thomas Hotko (Geschäftsführer Brainds) und Isabella Reinhard (Project Manager, Brainds).
Peter Jakubitz, seit September für Innovationsprojekte bei der MVG tätig, begleitet als langjähriger Unternehmensberater Projekte zwischen Wirtschaftskammer und MVG. Er ist gemeinsam mit Erwin Kerschbaummayr (LGO OÖ) Projektleiter aufseiten der Trafikanten und in dieser Sache Schnittstelle zur Firma Brainds. Thomas Hotko, Geschäftsführer von Brainds, hat sich auf das Thema Marke spezialisiert und sich im konkreten Projekt u. a. mit der Stakeholder-Landschaft auseinandergesetzt.
Bedarf erkennen, Angebot anpassen
Beim Gespräch in der Wirtschaftskammer wird rasch klar: Es kommt ein spannendes Zukunftsprojekt auf die österreichischen Tabaktrafikanten und die Monopolverwaltung GmbH zu. Konkret werden die Bedürfnisse der heimischen Trafikkunden über einen Zeitraum von sechs Monaten eruiert, mit dem Ziel, Zukunftstrends vorzeitig zu erkennen, das Angebot in den Trafiken anzupassen und u. a damit auch Kunden anzusprechen, die derzeit noch nicht in der Trafik einkaufen. Konkret sollen Tabakfachgeschäfte eine starke Marke mit ansprechendem Image werden. Weiters sollen Zukunftstrends erkannt und gezielt umgesetzt werden, durch die Anpassung des Warenangebots soll es zu einer Umsatz- und Ertragsoptimierung kommen und die Marke „Trafik“ soll als größtes Nahversorger-Netzwerk des Landes wahrgenommen werden. Die Aufgabe wird von den Beteiligten als Herausforderung und auch als Chance gesehen, denn wie Hannes Hofer es ausdrückt, möchte man „ja nicht zum Bauchladen werden“.
Ein Projekt – 18 Fragen
Geplant ist, in Österreich 1.200 Konsumenten (Kunden und Nicht-Kunden) zu befragen. Dazu wurden 18 Fragen zum Markenverhalten ausgearbeitet. Mit einfließen wird auch eine qualitative und quantitative Erhebung mit relevanten Stakeholdergruppen.
Nicht zuletzt sollen auch die anonymisierten Verkaufsdaten von mehr als 100 Trafiken für das Projekt herangezogen werden. Der Erhebungszeitraum beträgt sechs Monate; erste Zwischenergebnisse auf Basis der Analysedaten werden im November erwartet. Eine Strategie zur Zukunftsanalyse soll 2020 ausgearbeitet werden.
Thomas Hotko gibt sich ob des Projekts sehr zuversichtlich: „Ich habe das Gefühl, wir haben eine wirklich gute Arbeitsgruppe und eine gute Zusammenarbeit, wo es sicher nicht immer die gleichen Interessen gibt. Aber aus meiner Sicht funktioniert das sehr gut. Wir waren in der Lage, ein komplexes Projekt mit vielen Stakeholdern und Erhebungsmodulen sehr gut aufzusetzen.“
Unterstützen Sie dieses Projekt mit Ihrer Mithilfe!
Im O-Ton
„Das Projekt haben wir mit den Trafikanten für die Trafikanten entwickelt. Das Ziel: herauszufinden, was die Kundenmotive sind, in einer Trafik einzukaufen.“
Peter Jakubitz
„Die Trafikanten sind jeden Tag mit ihren Kunden in Kontakt und deshalb auch ein wichtiger Teil dieser Expertise, die es für dieses Projekt braucht.“
Hannes Hofer
„Es gibt große Veränderungsprozesse in unserer Branche. Gehen wir fünf Jahre zurück: Wer hat sich vorstellen können, dass sich der Markt so entwickelt und so viele innovative Produkte auf den Markt kommen?“
Josef Prischl
„Wenn man eine Erhebung macht, hat man immer das Risiko, etwas zu erfahren, was einem im Moment nicht gefällt. Das Schöne daran ist, dass genau diese Dinge großes Potenzial für weitere Entwicklungen in sich tragen.“
Thomas Hotko
„Für uns kleine Trafikanten ist wichtig: Wie werden wir am Markt bestehen bleiben können? Wie können wir die Kunden in Zukunft in unsere Trafik holen?“
Robert Freidl
„Wir möchten möglichst viel und sehr offen kommunizieren."
Thomas Hotko
„Wir werden keine Risiken eingehen, sondern vernünftig in der Bevölkerung und den wichtigsten Stakeholdergruppen erheben. Sind die Marktforschungsdaten da, geht es darum, zu lernen,
was diese Erhebungsergebnisse bedeuten.“
Thomas Hotko
„Die Trafikanten sollen wissen, dass es hier einen strukturierten Zugang gibt, sich mit dem Thema Kunden auseinanderzusetzen und zeigen, dass sich die Verantwortlichen um die Zukunft der Trafikanten ernsthaft Gedanken machen.“
Hannes Hofer
„Es soll attraktiv sein, in Zukunft eine Trafik weiterzuführen und damit auch überleben zu können.“
Josef Prirschl