„Mystery“-Stammtisch in Kärnten
Rund 200 Teilnehmer diskutierten über Alterskontrollen beim Zigarettenkauf.
Pörtschach am Wörthersee. Der Sommer-Stammtisch der Kärntner Tabaktrafikanten stand ganz im Zeichen des Mystery Shoppings. Rund 200 Trafikanten und deren Mitarbeiter waren gekommen, um sich die Ergebnisse des freiwilligen Tests präsentieren zu lassen. Das Alter der Testperson wurde dabei heiß diskutiert: Die junge Dame war 16 Jahre alt. Sah sie nun jünger oder älter aus? Darüber herrschte Uneinigkeit. Gremialobmann Harald Pichler vertrat dazu eine klare Meinung: „Wir sollten uns an die ‚16 + 7‘-Empfehlung der Monopolverwaltung halten. Und würden Sie sagen, dass die junge Dame älter als 23 Jahre wirkt?“
Der Stammtisch diente vor allem der Sensibilisierung für künftige Herausforderungen: Wenn ab 1. Jänner 2019 die Altersgrenze für Tabakprodukte auf 18 Jahre ansteigt, wird es für Trafikanten noch schwieriger. Hier sieht Pichler die Politik in der Pflicht: „Man muss ganz ehrlich sagen, dass uns die Politik bei der Umsetzung im Stich gelassen hat.“ Eine eindeutige, klare Linie wie beim Verkauf bei den Zigarettenautomaten sei nötig. Obmann-Stellvertreter Wolfgang Streißnig pflichtete ihm bei: „Es sollte sein wie beim Arzt, bei dem man die E-Card vorlegen muss. Wenn man sich auch beim Zigarettenkauf automatisch legitimieren muss, würden für uns viele Probleme wegfallen.“ Bei der aktuellen Rechtslage sei man darauf angewiesen, gute Mitarbeiter zu haben, die die Unternehmensvorgaben umsetzen.
Ebenfalls heiß diskutiert wurden das geplante, neue Spannenmodell für das Lottogeschäft sowie die Frage, wie wichtig Lotto für die Kärntner Tabaktrafikanten eigentlich ist. Um einen Überblick über die aktuelle Situation zu bekommen, ist eine Studie mit Ertrags- und Umsatzzahlen in Arbeit. „Wir wollen wissen, wie groß die Bedeutung des Lottogeschäfts für unsere Betriebe ist und untersuchen einerseits, wie wichtig es als Frequenzbringer ist und andererseits, wie viel Zeit man dafür braucht. Oft kann es lang dauern, bis ein Kunde mit mehreren Rubbellosen fertig bedient ist“, so Harald Pichler.