Wir Trafikanten müssen zusammenhalten

Das muss man den Salzburgern lassen: Sie wissen, wie man aus einer Landesversammlung ein Event macht.

Salzburg. Robert Freidl war zufrieden. Knapp 50 Leute waren zur Landesversammlung der Geschäftsstelle Salzburg gekommen. „Bei WE-Veranstaltungen ist es nicht immer so leicht, alle ins Boot reinzuholen“, begann Freidl seine Rede am frühen Abend. Ihm, dem Salzburger Geschäftsstellenleiter, war es an diesem heißen Frühsommer-Nachmittag gelungen. Und zwar buchstäblich. Denn die Landesversammlung in der Stadt Salzburg begann mit einer 40-minütigen Schifffahrt auf der Salzach. Kapitänin Anna fuhr mit dem „Fahrgastschiff Amadeus“ – da behaupte noch einer, in Salzburg hieße alles Mozart – zunächst flussaufwärts. „Die Wassertemperatur der Salzach beträgt ungefähr 11 Grad“, sagte die Kapitänin, „also bitte an Bord bleiben.“

Rollentausch

Von der Kapitänin erfuhren die Trafikanten, dass die Salzach in Salzburg teilweise nur 70 bis 80 cm tief ist, die Amadeus deswegen nur einen Tiefgang von 38 cm hat. „Im Winter ist der Wasserstand am niedrigsten“, erklärte Anna. Orange Bojen wiesen ihr den Weg durch die Untiefen. „Nach jedem Hochwasser liegen die großen Steine anders, da müssen wir unsere Fahrstrecke anpassen.“
Die Stimmung an Bord war gelöst. „Es freut mich, dass so eine witzige Truppe bei-
einander ist“, sagte Freidl. Zum Beispiel Peter Hirsch und Alexander Gruber. Hirsch führt seit Anfang des Jahres eine Trafik in Grödig. „Es läuft sehr gut.“ Gruber ist bei ihm angestellt und Hirschs Stellvertreter. Im Vorjahr war es noch umgekehrt. In ihrem alten Job – im Tankstellen-Gewerbe – war Gruber der Chef und Hirsch der Stellvertreter. Oder Barbara Weiser, die seit sieben Jahren eine Trafik in der Stadt Salzburg hat. Oder Elisabeth Haslauer, die ihre Trafik in Anif erst im April aufsperrte …

„Leute, halten wir zam“

Nach der Bootsfahrt ging es in den Stieglkeller zum offiziellen Teil der Veranstaltung. Tenor der Ansprachen war: Wir müssen zusammenhalten! „Ab und zu wird die Wohlfahrtseinrichtung unterschätzt. ‚Brauch ma des?‘, fragt sich mancher“, sagte Freidl. „Man hört immer, dass ein bisserl geschimpft wird. Die, die mich kennen, wissen: Das, was ich sage, meine ich ehrlich. Mein Team und ich wollen euch helfen. Wir hatten im letzten Jahr drei schwere Fälle. Wir konnten allen drei helfen!“

Freidls Vorgänger bei der WE, Karl Schlager, schlug in dieselbe Kerbe. „Jetzt wird die Wohlfahrt wieder das, was der Ursprung war: Hilfe für Trafikanten in jeder Form. Wir haben aktuell Schwierigkeiten mit den Lotterien, mit dem Absatz und so weiter. Vielleicht müssen wir wirklich einmal zusammenhalten, vielleicht sogar streiken. Und wenn wir zusammenhalten, sind wir eine Macht!“ Der Landesgremial-Obmann in der Wirtschaftskammer schloss mit einem Appell: „Leute, halten wir zam. Wenn wir uns wehren, wird’s uns auch noch länger geben!“

„Verhandelt mit den Zigarettenautomaten-Anbietern“, forderte WE-Obfrau Heidemarie Skrdla die Anwesenden auf. „Meine persönliche Meinung ist: Nur damit mein Mietgerät ab 1.1.2019 rechtskonform läuft, soll ich Geld in die Hand nehmen?“ Skrdla zählte die zahlreichen Vorteile einer WE-Mitgliedschaft auf, alt bekannte und neue, wie die kostenlose ARAG Inhouse-Beratung oder eine günstige Rechtsschutzversicherung unter dem Dach der WE. Das letzte Wort hatte wieder Freidl: „Das Buffet ist eröffnet!“

Eine Bildergalerie der WE-Landesversammlung Salzburg finden sie hier.