Dampfer-Experten ließen keine Fragen offen

Beim Trafikantenstammtisch in Tirol drehte sich alles um das Thema E-Zigarette

„Sie fragen – drei Experten antworten“ lautete das Thema des Tiroler Trafikantenstammtisches am 17.4. in Hall in Tirol. Und die anwesenden Interessierten bekamen sogar noch einen vierten Experten dazu. Der Chemiker Univ. Prof. Bernd Michael Rode gesellte sich zu überraschend zu den Vortragenden Günter Höfert (VON ERL.), Martin Kluckner (Ricardo) und Alfred Bauer (Medicig).

Wachsender Markt. Zum Einstieg gab es einen kurzen Vortrag mit Überblick über die Entwicklungen des Weltmarktes und des Marktes in Österreich. Zusammenfassend kann man sagen, dass Alternativen zum herkömmlichen Rauchen immenses Wachstum aufweisen. Auch die großen Tabakkonzerne sind längst auf den Zug aufgesprungen. Teilweise gäbe es inzwischen in manchen Ländern sogar schon Aktionen, bei denen in Zigarettenpackungen Gutscheine für Liquids desselben Herstellers beigepackt sind, um die Kunden zum Umstieg zu bewegen.

Produktneuheit. In der mehr als zweistündigen Diskussion wurde unter anderem auch auf eine Produktneuheit hingewiesen. Zwar noch nicht am Markt aber in Vorbereitung sind Liquids mit sogenannten gelösten Nikotinsalzen. Diese Liquids unterscheiden sich von den bisherigen Produkten nicht nur in der chemischen Zusammensetzung, sondern auch in der Wirkung: Der Dampf kratzt ein wenig mehr als herkömmliche Liquids, jedoch wird das Nikotin im Körper über einen längeren Zeitraum freigesetzt. Dadurch bleibt das gewünschte Wohlgefühl rund 20 Minuten erhalten. Mit den neuen Liquids kommt man also dem Raucherlebnis einer herkömmlichen Zigarette wesentlich näher.

Umfeldanalyse. Für die Trafikanten sei es wichtig, so die Experten, das Umfeld genau zu analysieren: wer sind meine Kunden, wer meine Mitbewerber? Sie rieten dazu, sich eher auf einfache Geräte zu konzentrieren. Hauptsächlich Ein- und Umsteiger seien interessante Kunden. Mit Dampf-Spezialisten könne es sein, dass man hauptsächlich Fachdiskussionen führt und philosophiert, aber wenig verkauft. Hinsichtlich Gesundheitsfragen stellte Professor Rode klar, dass bei Liquids nicht das Nikotin der schädliche Bestandteil sei, sondern einzelne Aromen problematisch sein können. Die großen Konzerne verfügen bereits über eine Liste von Aromen, die nicht verwendet werden (u.a. Zimt). Auch VON ERL. Und Medicig lassen ihre Liquids von der Universität Innsbruck zur Qualitätssicherung untersuchen.